Immer wieder Pilzinfektionen

Scheidenpilz

Juckreiz, Ausfluss und das ständig. Viele Frauen sind genervt und verunsichert von immer wiederkehrenden Pilzinfektionen. Zum einen ist es lästig und belastet die Partnerschaft, zum anderen will man vorbeugen und wissen, woher der Pilz denn immer kommt und was an Prophylaxe getan werden kann.

Pilzerkrankungen sind eine der häufigsten Diagnosen beim Frauenarzt. Viele Frauen fühlen sich unsauber und irgendwie schmutzig bei der Diagnosestellung, aber dem ist nicht so. Fast alle Frauen haben im Verlauf ihres Lebens einmal einen Pilz in der Scheide. Etwa 70 % aller Menschen sind von Geburt an mit einem Pilz im Darm besiedelt. Er ist per se erstmal harmlos. Meistens macht er überhaupt keine Probleme und geht von alleine wieder weg. Oft ist er ein Zufallsbefund in der gynäkologischen Praxis, muss aber nicht behandelt werden, sofern er keine Beschwerden bereitet. Hauptsymptome sind Juckreiz, Rötung, verstärkter Ausfluss, der meistens weißlich, bröckelig ist. Die Diagnose kann inspektorisch und durch einen einfachen Abstrich unter dem Mikroskop oder mithilfe einer Pilzkultur gestellt werden. Die Therapie besteht in der Gabe eines Pilzmittels, eines Antimykotikums. Eine weitere Therapie ist zunächst nicht notwendig.

Bei etwa 5 bis 10 % der Frauen kommt eine Scheidenmykose aber immer wieder und ist sehr hartnäckig. Begünstigende Faktoren sind Rauchen, Stress, Diabetes, Einnahme von Antibiotika, aber auch genetische Faktoren und Infektionsquellen mit einem Reservoir für Pilze. Dies sind neben dem Darm insbesondere die Mundhöhle von Patientin und Partner, das Schamhaar, der After, Piercings oder auch Zahnspangen. Diese Infektionsquellen sollten durch Mundabstriche beider Partner mit Zunge und Zahnhälsen, Stuhlproben von drei Tagen, Spermaprobe, gezielte Abstriche von Klitoris, Schamhaar, After, Penis gefunden werden. Eine Darmsanierung, professionelle Zahnreinigung mit anschließender Mundbehandlung z.B. mit Lutschtabletten oder Mundgelen, eine Schamhaarrasur, sowie der Verzicht auf Piercings führt dann oft zu einem Rückgang der Infektionen. Begleitend sollte eine Prophylaxe mit einer Vaginalpflege begonnen werden. Das können fettende oder feuchtigkeitsspendende Cremes oder Gele mit Vitamin E und Hopfen sein. Auch ein neuer Ansatz mit speziellen Laktobazillen, die mit den Pilzen um die Andockstellen in der Scheide konkurrieren, ist vielversprechend und schützt vor Neuinfektionen. Das alleinige Ansäuern der Scheide hilft nicht, da sich der Pilz, im Gegensatz zu Bakterien, auch im sauren Milieu wohlfühlt.

Beim Versagen dieser Maßnahmen gibt es dann als ultima ratio die Möglichkeit der lokalen und systemischen Dauertherapie mit einem Antimykotikum.

Beim Versagen dieser Maßnahmen gibt es dann als ultima ratio die Möglichkeit der lokalen und systemischen Dauertherapie mit einem Antimykotikum.

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