Gynäkologische Vorsorge. Junge Frau in angenehmer Atmosphäre der Frauenarztpraxis

Klassische und erweiterte Naturheilkunde

Naturheilverfahren sind ein Überbegriff für Methoden, die die Fähigkeit des Organismus zur Selbstheilung aktivieren und regulieren können. Der Mensch wird ganzheitlich betrachtet, um eine Diagnose zu stellen und eine Therapie zu finden. Krankheiten entstehen häufig durch Störungen verschiedener Organsysteme. Mit Hilfe von Naturheilverfahren können deren Funktionen angeregt und reguliert werden und so eine Heilung ermöglichen, als Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Kombination aus hochqualifizierter Schulmedizin mit der Naturheilkunde bildet die Möglichkeit einer umfassenden Diagnostik und Therapie im Sinne der Komplementärmedizin und damit einer Ergänzung aus beiden Behandlungsformen.

So ist die Entscheidung möglich, ob ein Naturheilverfahren zur Behandlung einer Erkrankung allein eingesetzt werden kann, was bei vielen funktionellen Beschwerden der Frau zum Beispiel in den Wechseljahren oder während der Schwangerschaft möglich ist, oder ob ein schulmedizinisches Verfahren nach eingehender Diagnostik erforderlich ist. Häufig können Naturheilverfahren auch komplementär, d.h. ergänzend, zur Schulmedizin eingesetzt werden, um den Heilungseffekt zu unterstützen, Nebenwirkungen zu reduzieren und Rezidiven vorzubeugen.

In der Naturheilkunde werden als sog. Klassische Naturheilverfahren die Phytotherapie (Pflanzenmedizin), die Bewegungstherapie, die Hydro- und Thermotherapie (Wasser- und Temperaturtherapie), die Ernährungstherapie und die Ordnungstherapie (Analyse des Lebensstils und Wege der Veränderung durch Entspannungsverfahren, Ernährungsveränderung u.a.) als alles umfassendes Verfahren und Grundlage aller Therapieformen eingesetzt. Begründet wurden die klassischen Naturheilverfahren in dieser Form von Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert, basierend auf jahrhundertalten Erkenntnissen der europäischen Erfahrungsheilkunde, die er in Bad Wörishofen weiterentwickelte und als die „Fünf Säulen der Naturheilkunde“ definierte.

Verfahren wie Akupunktur und Neuraltherapie, die mikrobiologische Therapie, sog. Ausleitende Verfahren, die Mikronährstofftherapie (auch Orthomolekulare Medizin genannt) sowie die Manuelle Therapie werden als Erweiterte Naturheilverfahren bezeichnet und stetig weiterentwickelt. Es gibt zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit belegen, Kliniken, die nach diesen Grundlagen arbeiten, Universitäten und Ausbildungsinstitute, die Ärzte mit diesem Schwerpunkt ausbilden. So steigt die Akzeptanz dieser Therapierichtung kontinuierlich an und ermöglicht die Prävention und Therapie zahlreicher chronischer Erkrankungen und Schmerzzuständen durch Steigerung der Selbstheilungskräfte des Patienten.

Die beschriebenen Behandlungskonzepte aus der Naturheilkunde können nach eingehender schul- und ganzheitsmedizinischer Diagnostik bei den folgenden Indikationen allein oder komplementär, d.h. ergänzend zur schulmedizinischen Therapie, in einem individuellen Therapieplan angewendet werden:

Zyklusstörungen (Menstruationsbeschwerden,
starke Periode, unregelmäßige Periode)
Prämenstruelles Syndrom
Endometriose und Myome
Akne
Haarausfall
Behandlung bei Polycystischem Ovar Syndrom (PCO)
Generelle Infektneigung
Wiederkehrende Vaginalinfektionen
Wiederkehrende Blaseninfektionen
Prävention bei familiärer Allergieneigung

Wechseljahresbeschwerden
Schlafstörungen, Unruhezustände
Erschöpfungs- und Stresszustände
Begleitung bei einer Krebsdiagnose
Begleitung bei einer Impfung
Begleitung bei Kinderwunsch
Schwangerschaftsübelkeit mit Erbrechen
Schmerzen im Bewegungsapparat während der Schwangerschaft
Rückbildungsunterstützung
Probleme in der Stillzeit

Frau Dr. Frick geht im Rahmen Ihres Termins gerne auf die Möglichkeiten der naturheilkundlichen Therapie für Ihre Beschwerden ein. Für eine umfassende Beratung und Therapie bietet sie eine spezielle Sprechstunde an.

Naturheilkundliche Verfahren im Überblick

Das Angebot umfasst als Grundlage des Behandlungsplans die Klassischen Naturheilverfahren mit Beratung zu Ordnungstherapie, Ernährungs- und Bewegungstherapie. Dies wird individuell ergänzt durch die folgenden Verfahren:

Phytotherapie

Die Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten Heilmethoden überhaupt. Zahlreiche Pflanzeninhaltsstoffe wie z.B. Bitterstoffe, Gerbstoffe, Alkaloide, Saponine, Glykoside u.v.m. entfalten ihre Wirkung auf den Organismus durch Verwendung ganzer Pflanzenteile als Tee, Pflanzenpresssäfte, Tinkturen oder Extraktpräparate sowohl als innerliche als auch äußerliche Therapie.

Für viele Phytotherapeutika gibt es wissenschaftliche Untersuchungen und Zulassungen als Arzneimittel durch Nachweis von Nutzen und Risiken und genaue Kenntnis über die Wirkmechanismen der Wirkstoffe. Andere Pflanzen werden aufgrund jahrhundertealter sog. Erfahrungsheilkunde eingesetzt.

Das Anwendungsspektrum ist nach Ausschluss weniger Kontraindikationen groß und die Nebenwirkungen sind minimal bzw. nicht vorhanden. Gerne werden mehrere Pflanzen zur Wirkungsoptimierung kombiniert.

Die Aromatherapie mit Einsatz von ätherischen Ölen (Aromaölen) ist eine Sonderform der Phytotherapie. Sie wird sowohl zur Behandlung z.B. bei vaginalen Infektionen oder Harnwegsinfektionen, als auch im Rahmen einer Ordnungstherapeutischen Behandlung zur Unterstützung des Wohlbefindens und Teil einer Antistressbehandlung eingesetzt.

Akupunktur

Die Akupunktur als Teil der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) ist ein anerkanntes Therapieverfahren zur Lösung von Blockaden durch Aktivierung von Energie. Sie kann Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen, das Immunsystem stimulieren und so Selbstheilungskräfte aktivieren. Dies ist sowohl alternativ zur Schulmedizin als auch komplementär, also ergänzend, in mehreren Folgesitzungen anwendbar. Der Behandlungserfolg kann sich je nach Art und Dauer der Beschwerden unterschiedlich schnell einstellen.

Anwendungsbeispiele aus der Frauenheilkunde sind Zyklusstörungen, Menstruationsbeschwerden, Prämenstruelles Syndrom, Wechseljahresbeschwerden oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen. Auch Themen rund um Schwangerschaft und Wochenbett wie Schwangerschaftsübelkeit, Wassereinlagerungen (Ödeme), Akupunktur zur Geburtsvorbereitung, Probleme beim Stillen oder Erschöpfung nach der Geburt können so gemildert werden. Eine unterstützende Akupunkturbehandlung bei Kinderwunsch ist ebenso möglich.

Komplexhomöopathie

Die Klassische Homöopathie, begründet durch Sebastian Hahnemann, erfordert eine spezielle Ausbildung und viel Erfahrung, um nach Erhebung einer ausführlichen Anamnese ein sog. Konstitutionsmittel aus fast 2000 verschiedenen Mitteln passend zum Beschwerdebild eines Patienten zu finden.

Aus praktischen Gründen entstand im Laufe der Zeit als Abwandlung der klassischen Homöopathie u.a. die sog. Komplexhomöopathie. Hier werden die Erfahrungen der Therapeuten mit Einzelmitteln in einer Kombination mehrerer homöopathischer Mittel zusammengefasst. Diese können sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken und so ihre Wirkung auf verschiedene Symptomkomplexe durch die Anregung von Selbstheilungskräften entfalten.

Es bestehen sehr gute Erfahrungen in der begleitenden Therapie bei hormonellen Störungen und Menstruationsbeschwerden, der Therapie von Infektionen (Blasen- und Scheideninfektionen, Erkältungssymptome u.a), zur ausleitenden Therapie und zur Begleitung in Phasen mit hohem Stressniveau.

Orthomolekulare Medizin/Mikronährstofftherapie

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch sog. essenzielle Aminosäuren, Fettsäuren und Enzyme sind für die gesunde Funktion von Körperzellen und allen Organfunktionen erforderlich.

Die in den Zellen befindlichen Mitochondrien benötigen ein ausreichendes Maß dieser Nährstoffe, um ihre Funktion als „Kraftwerke der Zellen“ wahrnehmen zu können. Sie bilden das Baumaterial für die Zellen und bauen Stoffwechselprodukte um und ab. Unzureichende Ernährung, ein erhöhter Bedarf in besonderen Lebenssituationen wie zum Beispiel in der Schwangerschaft und in besonderen Stresssituationen durch Erkrankungen oder die allgemeinen Lebensumstände, können einen Mangel an Mikronährstoffen hervorrufen. So kann es zu einer verminderten Funktion der Mitochondrien kommen und so Zellstoffwechselvorgänge verlangsamen – Erkrankungen können die Folge sein.

Neben einer Betrachtung der Ernährung mit entsprechender Beratung zur möglichen Umstellung kann eine Laboruntersuchung zur Analyse von beispielsweise Zink, Selen, Eisen sowie Vitaminen erforderlich sein, um Defizite gezielt auszugleichen. Hier kommen sowohl bestimmte Nahrungsmittel in Betracht, aber auch die Anwendung von entsprechenden Präparaten in Form von Tabletten, Pulvern oder auch Infusionen, z.B. mit Vitamin C, Vitamin-B-Komplex u.a.

Da zahlreiche Vitamine in unserem Darm produziert und Vitalstoffe dort aus der Nahrung aufgenommen werden, wird diese Therapie gerne mit einer sog. Darmsanierung kombiniert, um dieses System zum Beispiel nach häufiger Antibiotikaeinnahme, die die Darmflora erheblich stören kann, zu regenerieren. Ziel ist es, mittelfristig eine Unterstützung durch Therapeutika reduzieren zu können – auch hier Hilfe zur Selbsthilfe für die Gesundheit.

Mikrobiologische Medizin und Darmsanierung

Unser Darm – unser Verdauungssystem. Noch wichtiger als diese Aufgabe ist jedoch seine Rolle für unser Immunsystem. Mit einer Größe von rund 400m2 ist es das größte Organ unseres Körpers, 80% unseres Immunsystems ist hier lokalisiert. Ebenso werden zahlreiche Vitamine im Darm gebildet.

Für diese Funktionen sind Billionen von Bakterien verantwortlich, unser Mikrobiom, das in einer Symbiose mit dem Menschen lebt. Ernährung, Medikamente und Stress können dieses System stören und die Funktion der Bakterien reduzieren. Als Folge können zahlreiche Beschwerden wie Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Hautveränderungen mit Ekzemen, allgemeine Immunschwäche mit wiederkehrenden Infektionen wie Erkältungen, Blasen- und Scheidenfunktionen, aber auch Blähungen, Reizdarm, erhöhte Müdigkeit und rasche Erschöpfbarkeit auftreten. Auch hormonelle Störungen können resultieren, da die Aufnahme der Hormonbaustoffe im Darm reduziert sein kann.

Bei bestimmten Fragestellungen kann eine gezielte Stuhldiagnostik zur Bestimmung der individuellen Bakterienbesiedlung durchgeführt werden, um eine exakte Diagnose zu stellen. Entsprechende Therapien mit Darmbakterien in Kombination mit unterstützender Ernährung können dann eingeleitet werden. So kann das System Darm mit seinem bakteriellen Gleichgewicht regeneriert und oft chronische Beschwerden langfristig geheilt werden.

Ausleitende Verfahren

Nach der Vorstellung der Menschen in der vorwissenschaftlichen Zeit entstehen Krankheiten durch fehlerhafte Zusammensetzung von Körperflüssigkeiten. Mit der Entdeckung der Zelle vor etwa 150 Jahren wurde die wissenschaftliche Medizin begründet und Krankheiten auf Fehlfunktionen der Zelle zurückgeführt. Mit Professor Pischinger, einem Wissenschaftler der Universität in Wien, wurde vor etwa 50 Jahren die Ganzheitsmedizin wissenschaftlich untermauert, indem er die Zelle nicht als isolierte Einheit, sondern mit ihrem sie umgebenden sog. Zwischenzellraum, auch extrazelluläre Matrix genannt, als Funktionssystem definierte. Hier findet der Stoffaustausch zwischen den Zellen, Blut und Lymphe statt, also Versorgung der Zelle und Entsorgung von Stoffwechselprodukten und möglicherweise werden hier auch Rückstände aus Nahrungsmitteln und Chemikalien abgelagert. Diese können so Einfluss auf die Zellen nehmen und Krankheitsentwicklungen begünstigen.

Mit der sog. ausleitenden Therapie wird dieser Raum angesprochen. Klassische ausleitende Verfahren sind z.B. das Schröpfen (Aufsetzen von sog. Schröpfköpfen aus Glas auf die Haut), der Aderlass und die Blutegeltherapie. Sie werden als äußerliche Verfahren bezeichnet.

Innere ausleitende Verfahren unterstützen hingegen die Leber als Entgiftungsorgan, sowie den Darm und die Nieren als Ausscheidungsorgane. Hierzu finden pflanzliche Arzneimittel oder homöopathische Komplexmittel in Kombination mit ballaststoff- und vitalstoffreicher basischer Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr Anwendung, ergänzt durch Bewegung, Wickel u.a.
Ausleitende Verfahren können bei Bluthochdruck, Wechseljahresbeschwerden, Hormonstörungen u.v.m. angewendet werden.

K-Taping®- Therapie

Das Aufbringen eines elastischen Tapes hat eine Reizwirkung auf Rezeptoren in der Haut. Durch Verbindung zu tiefer gelegenen sog. Propriorezeptoren können so Muskeln und Bänder angesprochen werden. Der Name leitet sich von dem griechischen Wort Kinesis, d.h. Bewegung, ab, da im Gegensatz zu früheren Tape-Konzepten die Beweglichkeit durch das elastische Tape nicht eingeschränkt ist und so der Erfolg erhöht wird. Die Tape-Anlage ist bis zu 10 Tagen tragbar und entfaltet während der kompletten Anwendungsdauer ihre Wirkung.

Indikationen für die Anlage eines K-Tape® sind u.a. Rücken- und Nackenschmerzen in der Schwangerschaft, das Karpaltunnel-Syndrom, Unterstützung des Bauches bei Beschwerden, Rückbildungsverzögerung, Stillprobleme, Narbenunterstützung nach Kaiserschnitt, Behandlung einer Rektusdiastase sowie gynäkologische Indikationen wie Menstruationsprobleme, Senkungsbeschwerden und Narbenbehandlung nach Operationen.