Welche Bedeutung hat der Kaiserschnitt

Kaiserschnitt

Ein Kaiserschnitt ist eine wichtige Entbindungsmethode bei Komplikationen in der Schwangerschaft und während der Geburt. Er kann Gefahren von Mutter und Kind abwenden. Dennoch sind manche Frauen, die einen Kaiserschnitt bekommen, enttäuscht, dass sie nicht spontan gebären konnten. Zu gerne hätten sie dieses Geburtserlebnis erspürt.

Ein Kaiserschnitt, der Sectio caesarea (von lateinisch sectio, deutsch ‚Schnitt‘ und caesarea „kaiserlich“),  polarisiert heutzutage viele schwangere Frauen, da er in seiner Bedeutung sehr vielseitig sein kann. Die meisten Frauen wünschen sich eine natürliche Geburt, eine Spontangeburt, um das Geburtserlebnis erfahren zu dürfen. Sie sind enttäuscht, wenn ihr Kind dann doch per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden muss. Hierbei wird der primäre von dem sekundären Kaiserschnitt unterschieden. Primär bedeutet, dass das Kind an einem bestimmten Tag geplant auf die Welt gebracht wird. Die häufigsten Gründe sind eine falsche Lage des Kindes, z.B. die Beckenendlage, wo der Popo des Kindes vor dem Muttermund liegt, ein Zustand nach bereits stattgefundenem Kaiserschnitt, eine Lage der Plazenta vor dem Muttermund oder viel zu große Kinder. Auch die sogenannten Wunschkaiserschnitte zählt man dazu. Die Gründe hierfür sind nicht immer nur die vermeintliche Erhaltung des Beckenbodens, da schon die Schwangerschaft selbst den Beckenboden belastet, sondern vielmehr Ängste, dass bei einer Spontangeburt irgendetwas mit dem Baby passieren könnte. Das Operationsrisiko und auch das Risiko, Komplikationen bei einer erneuten Schwangerschaft zu erleiden, wird hierbei als weniger belastend angesehen.

Sekundär bedeutet, dass aus dem Geburtsverlauf heraus die Entscheidung für eine operative Entbindung aus medizinischen Gründen gestellt wird. Dies können schlechte Herztöne, eine zu lange Geburt oder ein Missverhältnis sein, das heißt, das kindliche Köpfchen passt nicht in das Becken der Frau. Diese Kaiserschnitte werden in Ruhe durchgeführt, die Mama ist wach, der Papa im Operationsaal anwesend, das Baby wird meistens nur kurz von Hebamme und Kinderarzt angeschaut und dann zu den Eltern in den Operationsraum gebracht. Davon abzugrenzen sind die Notfallsituationen, wenn das Baby ganz schnell auf die Welt geholt werden muss, da es ihm ganz plötzlich schlecht geht. Diese Kaiserschnitte verlaufen in einer konzentrierten, sehr schnellen Form und in Vollnarkose ab und können für die werdenden Eltern traumatisch sein. Der Vater darf nicht mit in den Operationsraum, da die Mutter ja schläft, das Kind wird zunächst zum Vater, der im Kreissaal wartet, gebracht, bis die Mutter wieder wach ist, es ist ein Zustand der Sorge und Unruhe. Manchmal werden die Kinder auch zur Beobachtung auf die Neugeborenenstation verlegt. Nicht gleich bei ihrem Kind zu sein, ist für viele Eltern sehr belastend. Trotz des rationalen Wissens, dass die Dankbarkeit überwiegen müsste, in einem medizinisch so gut ausgerüsteten Land eine so gute Betreuung erhalten zu haben, was in anderen Ländern leider noch längst nicht der Fall ist, leiden viele Frauen daran, es einfach nicht normal geschafft zu haben. Diese Traurigkeit ist emotional auch verständlich. Ein abschließendes, nach zum Teil Wochen nochmal geführtes Gespräch mit Ärzten und Hebammen ist für die Frauen oft noch einmal sehr entlastend und befreiend. Und die Möglichkeit, nach einem Kaiserschnitt beim nächstenmal spontan zu gebären, liegt immerhin bei ca. 50%.

Fragen Sie uns oder Ihre Frauenärztin in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

Weiterführende Links zum Thema Schwangerschaft und Kaiserschnitt (oder auch Schnittentbindung):

Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BGZA)

eltern.de

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