Mädchen in der Pubertät, was passiert da eigentlich?

Was passiert in der Pubertät

Mädchen in der Pubertät, was passiert da eigentlich?

Die Pubertät bedeutet für Mädchen viele körperliche Veränderungen, meist zusammen mit einem oft einhergehenden Gefühlschaos. Der Körper entwickelt sich bei jedem Mädchen mit seinem eigenen Tempo. Manche Mädchen sind mit zwölf oder dreizehn schon voll entwickelt, während andere erst später in die Pubertät kommen. Deshalb schwanken die Altersangaben für den Pubertätsbeginn auch sehr.

Bei den meisten Mädchen spielt sich die Hochphase der Pubertät von Alter von 11 bis 16 Jahren ab.

Hierbei treten folgende körperliche Veränderungen auf

  • Die Schamhaare, zunächst glatt, werden dichter und kräuseln sich. In den Achselhöhlen wachsen erste Haare.
  • Die Brust entwickelt sich oft schubweise. Als erstes wölbt sich das Brustgewebe, die Warzenhöfe werden dunkler und heben sich ein wenig ab. Die Brustwarzen beginnen sich auszubilden. Die Brust erhält ihre endgültige Größe und Form manchmal erst gegen Ende der Pubertät.
  • Die Vagina vergrößert sich, die Gebärmutter wächst in die typische Form. Die kleinen Schamlippen wachsen und werden eventuell dunkler und „runzliger“.
  • Oft setzt jetzt die erste Regelblutung ein. Die erste Menstruation kündigt sich schon einige Monate vorher durch weißlichen Scheidenausfluss (sog. Weissfluß) an. Häufig sprechen Mütter oder eine andere Bezugsperson diese Veränderungen, v.a. den Eintritt der ersten Periode, mit ihren Töchtern an. In diesem Zusammenhang ist es gut, rechtzeitig Binden und Tampons zu kaufen, damit alles da ist, was das Mädchen braucht. Die Benutzung sollte mit dem Mädchen zuvor besprochen werden.
  • Auch die körperliche Form verändert sich, die Hüften werden breiter und rundlicher. Teilweise haben Mädchen auch das Gefühl etwas ungelenk zu sein, dies gleicht sich aber schnell wieder aus. Häufig wachsen die Mädchen noch in dieser Zeit.
  • Die Mädchenhaut bildet während der Pubertät aufgrund der vermehrten Talgproduktion leicht Pickel und Mitesser ( Link: Pickel und Mitesser in der Pubertät) . Mit einigen Tricks lassen sich diese lästigen Begleiter meist gut bekämpfen. Die sogenannte Pubertätsakne sollte unbedingt von einem Hautarzt untersucht und behandelt werden sollte.

Gefühlsschwankungen von streitlustig bis rebellisch und gleichgültig bis ablehnend sind vollkommen normal

In dieser Zeit brauchen die Kinder oft auch mehr Freiräume, sie testen Grenzen aus und interessieren sich zunehmend für Jungen und Sexualität. Dies macht auch früher oder später das Gespräch über Schwangerschaft und Verhütung erforderlich. Auch über die Aufklärung über sexuell übertragbare Erkrankungen sollte gesprochen werden. Eltern sind hier häufig eine sehr wichtige Stütze, aber auch Schulen und wir als Frauenärzte unterstützen sehr gerne bei der altersentsprechenden Aufklärung.

Oft führt der Vergleich mit anderen Mädchen in den Medien und sozialen Netzwerken zu einem kritischen Blick auf den eigenen Körper. Wie sehe ich aus? Sehe ich gut aus? Bin ich nicht zu dick?

Wichtig ist die Entwicklung eines gesunden Selbstbildes und die Möglichkeit, Sorgen und Ängste mit den Eltern, anderen Vertrauenspersonen und den Freundinnen besprechen zu können, um Selbstvertrauen und Selbstsicherheit entwickeln zu können und den eigenen Körper anzunehmen.

Aufklärung gehört zur Pubertät dazu, auch wenn Gespräche über Sex, Verhütung und den eigenen Körper oft als peinlich empfunden werden. Ein natürlicher offener Umgang mit diesen Themen kann helfen, in den sich verändernden Körper und in die wachsende Seele hineinzufinden und eine glückliche Frau zu werden.

Fragen Sie uns oder Ihre Gynäkologin in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

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