Möglichkeiten einer naturheilkundlichen Therapie zur Prophylaxe
Immer wieder Brennen, Jucken und riechender Ausfluss und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. 10-15% der Frauen von der Pubertät bis zu den Wechseljahren leiden unter Scheideninfektionen, die immer und immer wieder auftreten und für viele eine große Belastung darstellen. Aber auch nach den Wechseljahren treten diese Beschwerden auf, wenn sich durch hormonelle Veränderungen krankmachende Bakterien ausbreiten können.
Normalerweise ist die Scheide vor Infektionen durch „gute Bakterien“ (sog. Milchsäurebildenden Laktobazillen) und ihre Stoffwechselprodukte, die einen sauren pH-Wert verursachen (pH- Wert 4-5) gut geschützt, so dass Pilze, Bakterien und Viren sich nicht vermehren können. Dieses natürliche Gleichgewicht kann ins Wanken geraten, wenn ungünstige Bedingungen vorliegen.
So kann die wiederholte Therapie mit Antibiotika wegen anderer Infektionserkrankungen die guten Scheidenbakterien sowie die Bakterien des Darms, die den größten Anteil des natürlichen Immunsystems ausmachen, abtöten.
Ist das gesunde Scheidenmilieu gestört, so können sich krankmachende Erreger vermehren und Beschwerden verursachen. Gezielt eingesetzte Pilzmittel, Antibiotika und Desinfektionsmittel werden verschrieben, um die Keime in der Scheide abzutöten und ihre Anzahl zurückzudrängen. Leider kommt es jedoch häufig zu erneuten Infektionen, wenn die natürlichen Scheidenbakterien sich nicht ausreichend erholen und wieder vermehren können. Eine neue Infektion kann sich ausbilden und ein Teufelskreis beginnt.
Besteht zusätzlich noch eine allgemeine Abwehrschwäche durch Stress, Fehlernährung oder eine gestörte Aufnahme der Nahrung durch Darmerkrankungen, die die Darmflora beeinträchtigen, so ist der Körper häufig nicht mehr in der Lage, aus diesem Kreis herauszukommen.
Eine wiederkehrende Bekämpfung der krankmachenden Keime reicht dann für eine langfristige Heilung und Erholung oft nicht aus, sondern es muss eine Art Reset erfolgen, eine Prophylaxe, die einem ganzheitlichen Ansatz folgt.
Basis ist eine sorgfältige Diagnostik der Scheidenflora, bei der sowohl die normalen Scheidenbakterien, als auch die krankmachenden Bakterien und Pilze bestimmt werden können. Dieser sog. Vaginalstatus, eine spezielle bakteriologische und mykologische Untersuchung zeigt an, wie das Verhältnis der guten zu den schlechten Bakterien ist und ermöglicht die bedarfsgerechte Therapie mit den fehlenden schützenden Keimen.
Die vaginale Behandlung mit Bakterien kann ggf. durch eine sog. Darmsanierung ergänzt werden, um das körpereigene Immunsystem zu unterstützen. Außerdem gibt es Therapiekonzepte ähnlich einer Impfung, bei der krankmachende Erreger in abgeschwächter Form verabreicht werden und eine Art Antikörperbildung hervorrufen, um neue Erreger unschädlich zu machen.
Diese Möglichkeit besteht mit einer Gabe spezieller Fertigpräparate oder mit der Anwendung einer sog. Autovaccine, bei der in Speziallabors individuelle, auf die Bakterienstämme der Patientin ausgelegte Produkte, hergestellt werden.
Neben dieser sog. Mikrobiologischen Therapie ist es möglich, mittels Blutuntersuchungen festzustellen, ob ein Nährstoffmangel vorliegt, der möglicherweise die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems verringert. Der Bedarf an Zink, Selen, Vitamin A, D, E, Eisen, Coenzym Q10, B-Vitamine und Vitamin C kann je nach Bedarf durch eine Ernährungsumstellung oder gezielte Ergänzung durch orale Präparate oder ggf. Infusionen gedeckt werden.
Weiterhin ist eine Betrachtung der Ernährungsgewohnheiten sinnvoll. Zucker, kohlehydratreiche Ernährung und schwerpunktmäßig tierische Nahrungsmittel begünstigen eine Fehlbesiedlung in der Scheide und im Darm mit Bakterien und Pilzen.
Zur Reduktion von Stress ist häufig eine Lebensumstellung erforderlich, die als sog. Ordnungstherapie ein wichtiger Bestandteil einer naturheilkundlichen Behandlung ist und verschiedene Methoden umfasst.
So kann mittelfristig eine Stärkung des Organismus zur Abwehr krankmachender Erreger erreicht und ein neues Gleichgewicht wiederhergestellt werden.
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