Sommer und Badewetter, Schwimmbad und See. Kaum achtet man nicht auf trockene Kleidung und die Temperaturen, schon brennt es wieder und die nächste Blaseninfektion kündigt sich an. Aber auch andere Umstände wie eine neue Partnerschaft oder die Wechseljahre, wenn der Östrogenmangel auch die Schleimhaut der Harnröhre und der Blase dünner und empfindlicher werden lässt, begünstigen die Entstehung einer Blasenentzündung. Der Gang zum Arzt, am Wochenende in die Notfallpraxis, und wieder geht man mit einem Rezept in die Apotheke, um ein Antibiotikum gegen die Beschwerden zu kaufen.
Wiederholt sich das mehrfach im Jahr, spricht man von rezidivierenden, also wiederkehrenden, Harnwegsinfektionen. Durch die wiederholte Einnahme eines Antibiotikums kommt es leider häufig auch zu einem Rückgang der gesunden Scheidenbakterien, den milchsäurebildenden Bakterien, und das Gleichgewicht in der Scheide verändert sich. Pilze können sich rasch vermehren und führen zu einer Infektion der Scheide, die eine weitere Therapie erfordert.
Bei einer beginnenden oder unkomplizierten Blasenentzündung ist die Behandlung auch mit pflanzlichen Medikamenten möglich.
Rosmarin, Liebstöckel, Tausendgüldenkraut, Goldrute, Heuhechelwurzel und Orthosiphonblätter wirken entzündungshemmend, antibakteriell, schmerzstillend und krampflösend und unterstützen die Funktion der Niere, Bakterien besser ausspülen zu können. So können die bei einer Blasenentzündungen typischen Beschwerden wirkungsvoll behandelt werden. Die krampflösende Wirkung entspannt die Blase und vermindert den Drang, häufig zur Toilette gehen zu müssen. Das typische Brennen und die Schmerzen beim Wasserlassen werden durch die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkstoffe reduziert und die durchspülende Wirkung reduziert die Anheftung der Bakterien an der Schleimhaut der Blase.
Wichtig bei der Behandlung der Blasenentzündung ist eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 2 Litern Wasser und Kräutertee. Hierbei unterstützen spezielle Mischungen zusätzlich die Niere.
Begleitend zur Behandlung hat sich auch die Anwendung von Mannose gezeigt. Diese Zuckerart umhüllt die Bakterien, die sich in der Blase befinden, und verhindert so, dass sie sich an der Wand der Blase ansetzen. Die Bakterien werden auf diese Weise, unterstützt durch eine hohe Trinkmenge, einfach ausgespült.
Begleitend sollte auf ausreichende Ruhe, warme Füße und wärmende Kleidung im Bereich der Nieren geachtet werden, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu unterstützen.
Sollte nach 3-4 Tagen keine Beschwerdebesserung eingetreten sein, ist eine gezielte Urinuntersuchung beim Arzt erforderlich, um ein wirksames Antibiotikum auswählen zu können. Bei rechtzeitigem Einsatz von Pflanzenwirkstoffen lässt sich nach einer 2018 veröffentlichten Studie der Einsatz eines Antibiotikums jedoch häufig erfolgreich verhindern.
Fragen Sie Frau Dr. Frick oder Ihre Frauenärztin zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.
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