Die Mistel hat eine jahrhundertealte Anwendung als Heilmittel bis heute. Als sog. komplementäre, d.h. die Schulmedizin ergänzende Behandlung, wird sie in der ganzheitlichen Krebsbehandlung seit gut 100 Jahren eingesetzt, basierend auf den Erkenntnissen und Forschungsergebnissen des Botanikers Karl von Tubeuf, des Geisteswissenschaftlers Rudolf Steiner als Begründer der anthroposophischen Weltanschauung und der Ärztin Dr. Ita Wegmann , die die ersten Mistelpräparate bereits 1917 in der Schweiz bei Krebspatienten angewendet hatte.
Seitdem hat die Mistel einen festen Platz in der komplementären bzw. integrativen Behandlung von Krebserkrankungen gefunden.
In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass die Lebensqualität v.a. während einer Chemo- oder Strahlentherapie verbessert werden kann, indem typische Nebenwirkung wie Übelkeit, Schwäche und Müdigkeit (sog. Tumorfatigue) und Schlappheit reduziert werden, der Schlaf, das Körpergefühl durch Normalisierung der gestörten Temperaturregulation und der Appetit verbessert werden und so auch positive Auswirkungen auf Stimmung und Psyche entstehen. Ebenso konnte gezeigt werden, dass tumorbedingte Schmerzen gelindert werden können.
Maßgeblich ist eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem, das durch die Chemo- und Strahlentherapie stark geschwächt wird. Dies geschieht durch eine Aktivierung der „natürlichen Killerzellen“ und der sog. Granulozyten, einer Unterart der weißen Blutzellen, die Bakterien und vermutlich auch Tumorzellen vernichten können.
Aber die Misteltherapie wirkt auch ganzheitlich.
Menschen, die eine Misteltherapie erhalten, gewinnen Kraft und Energie zurück, die zur Bewältigung der Tumordiagnose erforderlich ist. Sie unterstützt dabei, Abstand von der Diagnose zu finden und das veränderte Leben mit der Erkrankung anzunehmen und neu anzupacken. Aus ganzheitlicher psychoonkologischer Sicht ist dies ein sehr entscheidender Faktor der Krankheitsbewältigung, da es einen engen Zusammenhang zwischen Psyche und Immunsystem gibt.
Die Mistel wächst als Halbschmarotzer auf Laubbäumen und Nadelbäumen. Die weißen Beeren enthalten die Wirkstoffe Lektin und Viscotoxin, zuckerhaltige Eiweißverbindungen.
Misteln werden mehrfach im Jahr von Laub- und Nadelbäumen nach einer Wachstumszeit von 10-15 Jahren geerntet, da der Gehalt an Lektinen und Viscotoxinen jahreszeitlich bedingt wechselt. So werden konstante Wirkstoffmengen in den Extraktpräparaten gewährleistet. Die flüssigen Präparate werden in Glasampullen abgefüllt und als Spritze ähnlich einer Insulininjektion unter die Haut (subcutan) gespritzt. Nach einer Schulung durch den Therapeuten führen die Patienten die Injektionen in der Regel dreimal wöchentlich selbst zuhause durch. Die Auswahl der Mistelart ist von der Tumorerkrankung abhängig, ebenso die Wahl der Anfangsdosis. Eine regelmäßige Vorstellung beim Arzt ist erforderlich, um die richtige Therapiedosis zu finden. Die Dauer der Therapie wird individuell und in Abhängigkeit von der Tumorart und dem Tumorstadium festgelegt.
Nach der Injektion kann es zu einem Anstieg der Körpertemperatur auf bis ca. 38 Grad kommen. Eine Rötung, gelegentlicher Juckreiz und Schwellung um die Injektionsstelle zeigt an, dass der Organismus auf die Misteltherapie anspricht und dient je nach Ausmaß der Dosisfindung. Mit zunehmender Therapiedauer werden diese Reaktionen geringer oder treten nicht auf, dies ist jedoch kein Hinweis auf eine verringerte Wirksamkeit.
Die Kosten für die Therapie werden in der Regel von privaten Krankenkassen übernommen, in Einzelfällen helfen individuelle Begründungen des Arztes bei der Akzeptanz der Krankenkassen.
Für weitere Informationen stehen unter www.mistel-therapie.de, www.iscador.de oder www.helixor.de zahlreiche Informationen bereit.
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