Seit Einführung in den 60er Jahren gilt die Pille als Methode zur Behebung von Menstruationsstörungen, als Verhütungsmittel
und als Life-Style Produkt, das neben der Wirkung als Verhütungsmittel auch positive Effekte auf Haut und Haare hat. Immer wieder stand die Pille im Verdacht Krebserkrankungen zu fördern. Jetzt zeigen Ärzte im American Journal of Obstetrics and Gynecology, dass die Pille offenbar dazu beiträgt, das Krebsrisiko bei Frauen zu senlen.
Neueste Studienauswertungen der Universität Aberdeen in Schottland haben Daten von 46 000 Frauen ausgewertet
die seit 1968 die Pille genommen haben. Es zeigte sich dabei, dass Tumore der Eierstöcke, der Gebärmutterschleimhaut und des Dickdarms seltener auftraten, wenn Frauen die Pille nahmen. Das Risiko für Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs war leicht erhöht, es normalisierte sich aber fünf Jahre nach der Verhütungsphase wieder. Für das Eierstock-, Gebärmutterschleimhaut- und Dickdarmkarzinom hält der schützende Effekt wohl 30 Jahre lang an.
Für das Auftreten von Brustkrebs bei Frauen, die die Pille genommen haben, sind die Daten widersprüchlich, der Einfluss gilt, wenn überhaupt, als minimal. Die Risikosenkung für den Eierstockkrebs gilt jedoch als gesichert. Die konstanten Hormonspiegel stimulieren Eierstock und Gebärmutter weniger und das verringert vermutlich das Risiko, dass Zellen entarten, so Sven Mahner, Direktor der Unifrauenklinik in München.
Für jüngere Frauen scheint das vermeintliche Krebsrisiko nicht so sehr im Vordergrund zu stehen
so überwiegt offenbar der Vorteil der unkomplizierten und sicheren Verhütung. Allerdings äußern junge Frauen zunehmend andere Gründe für die Skepsis gegenüber diesem Verhütungsmittel und wählen stattdessen andere Verhütungsmodelle. Durch die kontinuierliche Hormoneinnahme werden die natürlichen Hormonschwankungen gebremst, das kann zu einem veränderten Körpererleben und nachlassender Libido führen. Ob das jedoch an der Pille oder dem Partner liegt, ist allerdings unklar. Bewiesen ist hingegen, dass die Pille das Risiko für Thrombosen und Embolien erhöht. Das Risiko ist abhängig von der Dosis und der Zusammensetzung. Verhüten 10 000 Frauen mit der Pille, so kommt es bei fünf bis sieben Frauen zu einer Thrombose mit einer Pille der 2. Generation, mit einer Pille der dritten Generation erhöht sich das Risiko auf neun bis zwölf. Das größere Risiko für eine Thrombose stellen jedoch eigene Faktoren wie Übergewicht und Nikotinkonsum dar.
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