Die sichersten Verhütungsmethoden neben der Pille

Die sichersten Verhütungsmethoden neben der Pille

Es gibt zahlreiche Verhütungsmethoden, wobei jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat. Wir haben einmal versucht, die sichersten Verhütungsmethoden neben der Pille zusammenzustellen. Die Wirksamkeit von Verhütungsmethoden wird nach dem Pearl Index gemessen. Er besagt, wie viele von 100 Frauen schwanger würden, die regelmäßig 1 Jahr Geschlechtsverkehr hätten. Ohne Verhütung würde der Index zwischen 30 und 85 liegen.

Die klassische Antibabypille

Ein Kombinationspräparat aus Östrogenen und Gestagenen, gehört zu den am häufigsten verwendeten Verhütungsmitteln, gerade bei Teenagern. Sie wird jeden Tag über drei Wochen hinweg eingenommen. Meist folgt danach eine Pause, in der die Menstruation stattfindet. Durch die regelmässige Hormoneinnahme wird der Eisprung verhindert. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,2 bis 0,7.

Die östrogenfreie Antibabypille

Die  östrogenfreie Antibabypille gibt es als Minipille mit Eisprunghemmung und ohne Eisprunghemmung. Sie wirkt lediglich durch Gestagene, die je nach Art des Gestagens einmal den Eisprung hemmen kann oder lediglich das Aufsteigen des Spermiums erschwert  und somit etwas unsicherer ist.  Der  Pearl-Index mit Eisprunghemmung liegt bei 0,4 und ohne bei 0,5 bis 3. Es können Nebenwirkungen wie unregelmäßige Blutungen, Gewichtsveränderungen oder Akne auftreten.

Die Pille mit einem natürlichen Östrogen

Wirkt ähnlich wie die klassische Antibabypille. Der Pearl Index liegt bei 0,2 bis 0,7.

Die tägliche Pilleneinnahme unterliegt Einnahmefehlern und ist auch abhängig von äußeren Einflüssen wie Erbrechen, Durchfall oder einer antibiotischen Therapie.

Der Vaginalring

Hat den gleichen Wirkmechanismus wie die Pille. Er kann leicht selbst in die Scheide eingeführt werden, wo er drei Wochen verbleibt. Er gibt über die Scheide Hormone in den Körper ab. Somit muss nicht täglich an die Pilleneinnahme gedacht werden und die Wirkung bleibt bei Erbrechen oder Durchfall erhalten. Er wird von der Patientin selbst eingeführt. Während des Geschlechtsverkehrs kann der Ring in der Scheide verbleiben. Nach einer einwöchigen Pause, in der die Frau ihre Abbruchblutung bekommt, wird ein neuer Ring eingesetzt. Der Pearl-Index liegt bei 0,4 bis 0,65.

Das Hormonpflaster

Wird auf die Haut geklebt und gibt Östrogene und Gestagene ab. Das Wirkprinzip ist wie bei der Pille und dem Vaginalring. Das Pflaster hat jedoch ein höheres Thromboserisiko.

Der Pearl-Index liegt bei 0,9.

Die Hormonspirale

Wirkt über die Abgabe eines Gestagens in der Gebärmutter. Dieses Hormon schwächt den Aufbau der Schleimhaut ab und verhindert auf diesem Weg eine Einnistung. Der Eisprung findet weiterhin statt. Die Blutung ist deutlich schwächer, fällt zum Teil auch aus. Nach Entfernen der Spirale normalisiert sich die Periode wieder und eine Schwangerschaft ist möglich. Die Hormonspirale muss von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt eingesetzt werden und wirkt zwischen drei und fünf Jahre.

Der Pearl-Index liegt bei 0,14 bis 0,4.

Die Kupferspirale

Die Kupferkette und der Kupferball werden von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt und wirken bis zu fünf Jahre. Durch das Kupfer wird die Einnistung eines befruchteten Eis verhindert. Ein Nachteil besonders der Kupferspirale kann eine stärkere und schmerzhaftere Periode sein.

Der Pearl-Index liegt zwischen 0,1 bis .

Das Hormonimplantat

Ist ein Stäbchen, das das Hormon Gestagen enthält. Es wird oberflächlich in die Oberarminnenseite eingesetzt und kann dort für drei Jahre liegen bleiben. Der Eisprung wird unterdrückt. Da keine Östrogene enthalten sind, entfällt das Thromboserisiko. Die Periode kann dauerhaft aussetzten, was medizinisch gesehen ungefährlich ist, von manchen Frauen aber nicht erwünscht ist. Auch Blutungsstörungen sind möglich. Das Stäbchen wird in Lokalanästhesie eingesetzt und wieder entfernt. Es bleibt eine kleine Narbe an dieser Stelle zurück. Vor Einsetzen des Implantates kann für 3 Monate die östrogenfreie Pille genommen werden, um abzuschätzen, wie das Implantat vertragen wird. Der Pearl-Index liegt bei 0,14.

Dreimonatsspritze

Bei der Dreimonatsspritze  werden alle drei Monate Gestagene in den Oberarm oder den Gesäßmuskel injiziert. Die Spritze kann Nebenwirkungen wie unregelmäßige Blutungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Depressionen, Akne und eine Gewichtszunahme bewirken. Eine Verordnung für länger als 2 Jahre ist nicht empfehlenswert, da es zu einer ausgeprägten Osteoporose kommen kann. Falls aber dennoch auf kein anderes Verhütungsmittel gewechselt werden kann, ist durch die zusätzliche Gabe eines knochenschützenden Östrogens die längere Verwendung vertretbar. Der Pearl-Index liegt bei 0,3.

Fragen Sie uns oder Ihren Frauenarzt in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

Weiterführende Links zum Thema:

Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BGZA) – Sichergehen – Verhütung für sie und ihn (Broschüre)

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