Vor und Nachteile der Pille

Vor und Nachteile der Pille

Die Pille gilt als eines der sichersten Verhütungsmittel und wird weltweit von über 100 Mio. Frauen eingenommen. Sie bietet über den Verhütungsschutz hinaus auch weitere Vorteile: Regelmäßige Blutung, geringe bzw. keine Regelschmerzen, verminderte Blutungsintensität und Blutungsdauer, positiver Einfluss auf die Haut (je nach Präparat), geringeres Risiko für die Entstehung eines Eierstock- oder Gebärmutterkrebses

Die wichtigsten Nebenwirkungen sind das erhöhte Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln (Thrombose, Herzinfarkt und Schlaganfall). Gegenüber Frauen, die keine Pille nehmen, besteht eine 6- 8 fache Thromboserisikoerhöhung in den ersten 6-12 Monaten der Anwendung, später 2fach (daher ist eine kurzzeitige Einnahmepause nicht sinnvoll, da das erhöhte Anfangsrisiko schon nach 1 Monat Pillenapsause wieder vorhanden ist ), ein 2fach erhöhtes Herzinfarktrisiko, ein 2fach erhöhtes Schlaganfallrisiko.

Im Vergleich dazu erhöht eine Schwangerschaft und auch das Wochenbett das Thromboserisiko um das 6fache.

Weitere Risikofaktoren für eine Thrombose sind

  • Rauchen
  • Übergewicht (BMI > 30 kg/m2)
  • Operationen, Bettlägerigkeit bei Verletzung/schweren Erkrankungen
  • Schwere Durchfallerkrankung und hohes Fieber (Austrocknung)
  • Langstreckenflüge (>4 Stunden), lange Busfahrten
  • Zunehmendes Alter >35 Jahre
  • Zustand nach Gefäßverschluss
  • Angeborene, vererbbare (genetische) Gerinnungsstörungen

(familiäre Belastung für Gefäßverschlüsse vor dem 50. Lebensjahr (Thrombose oder Lungenembolie, Schlaganfall oder Herzinfarkt?)

Weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen sind

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Erhöhtes Cholesterin im Blut
  • Zuckerkrankheit
  • Zunehmendes Alter

Das Gesamtrisiko für das Auftreten eines Blutgerinnsels ist gering. Da die Folgen jedoch schwerwiegend und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein können, ist es b wichtig, erste Anzeichen zu erkennen:

  • Starke Schmerzen/Schwellung eines Beins, ggf. begleitet von Druckschmerz, Erwärmung, Änderung der Hautfarbe (Blässe, Rot-, Blaufärbung) : mögliche Zeichen einer Beinvenenthrombose
  • Plötzliche Atemnot/schnelle Atmung, starke Schmerzen v.a. beim Einatmen; plötzlicher Husten, ggf. mit Blut: mögliche Zeichen einer Lungenembolie
  • Brustschmerz, Druck, Schweregefühlt, vom Oberkörper in den Rücken, Kiefer, Hals und Arm ausstrahlende Beschwerden; Erstickungsgefühl, Schwitzen, Übelkeit, Schwindel: mögliche Zeichen eines Herzinfarktes
  • Schwäche/Taubheitsgefühl des Gesichts, Arms, Beins, besonders auf einer Körperseite; Sprach- oder Verständnisschwierigkeiten, plötzliche Verwirrtheit, Sehstörungen; schwere Kopfschmerzen: mögliche Zeichen eines Schlaganfalls.

Bei Operationen, Langstreckenflügen, längerer Immobilisation können vorbeugende Maßnahmen wie Thrombosespritze oder Thrombosestrümpfe sinnvoll sein.

Bei Erbrechen, Durchfall oder der Einnahme bestimmter Medikamente wie zB Antibiotika kann die Wirkung der Pille beeinträchtig sein.

Fragen Sie uns oder Ihren Frauenarzt in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

Weiterführende Links zum Thema:

Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BGZA) – Die Pille

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