Unter einer immer wiederkehrenden Blasenentzündung versteht man eine Infektion, die mehr als dreimal im Jahr oder mehr als zweimal im Monat auftritt. Sie kann zu starken Schmerzen beim Wasserlassen führen. Meistens sind Enterobakterien die Ursache. Mit einer Urinkultur, dem sogenannten Urikult, kann der Keim genau bestimmt werden. Aber auch an Chlamydien oder Gonokokken, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können, sollte bei immer wiederkehrenden Entzündungen gedacht werden.
Was tun wenn die Entzündung schon da ist
Im akuten Stadium helfen Wärme, Schlaf und Ausruhen, Entspannung in der Badewanne, ausreichend Flüssigkeit z.B. Blasentees in der Kombination von Birkenblättern mit Goldrutenkraut oder Cranberola Muttersaft. Bärentraubenblätterdragees, Cantharis Globuli, ein Ansäuern des Urins mit Apfelessig oder Methionin. Präparate mit Femmanose oder Xyloglucan-Gelatine, Hibiskusblüten und Propolis verhindern ein Anheften der Bakterien an der Harnblase und säuern den Urin zusätzlich an.
Entzündungshemmende, entkrampfende Medikamente wie Buscopan oder Ibuprofen wirken zum Teil so gut wie ein Antibiotikum. Eine antibiotische Therapie ist indiziert, wenn alle anderen Maßnahmen zu keiner Besserung führen, um ein Weiterschreiten der Infektion bis hin zu einer Nierenbeckenentzündung zu verhindern.
Zur Prophylaxe gibt es verschiedene Optionen
Blasenentzündungen werden meistens durch Darmbakterien wie E. coli oder Enterokokken verursacht. Eine Optimierung der Scheidenflora mit natürlichen Laktobazillen, die vaginal oder oral eingenommen werden, führt oft schon zum Erfolg. Bei älteren Frauen verbessert die zusätzliche lokale Gabe von Östrogenen das Scheidenmilieu.
Ausreichende Trinkmenge, salzarme Ernährung, Wäsche bei 60 bis 90 Grad waschen, Unterkühlung vermeiden ( adäquate Kleidung und keine kalten Sitzstellen oder nassen Badeanzüge), Urin nicht einhalten, nach Geschlechtsverkehr innerhalb 15 Minuten die Blase entleeren und allgemeine Toilettenhygiene einhalten, sind weitere vorbeugende Massnahmen. Das Ansäuern des Urins mit Apfelessig oder Methionin ist nicht nur im akuten Zustand, sondern auch als Prophylaxe sinnvoll, da sich Bakterien in einem sauren Milieu nicht so wohlfühlen. Präparate mit Femmanose oder Xyloglucan-Gelatine, Hibiskusblüten und Propolis verhindern ein Anheften der Bakterien an der Harnblase und säuern den Urin zusätzlich an.
Durch eine Impfung mit inaktivierten Enterobakterien, entweder als Spritze oder als Schluckimpfung, ist eine Prävention möglich.
Eine prophylaktische antibiotische Therapie über mehrere Monate oder nach Geschlechtsverkehr ist in sehr seltenen Fällen die letzte Therapiemöglichkeit, wenn alle anderen Methoden nicht erfolgreich waren.
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