Laut Robert Koch Institut und WHO scheinen Schwangere nach Daten aus China kein erhöhtes Risiko auf einen schweren COVID-19 Krankheitsverlauf zu haben. Da es sich um ein sehr neues Virus handelt, gibt es allerdings kaum Daten. Bisher gibt es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten. Auch gibt es keine Hinweise darauf, dass das COVID-19 Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen werden kann. Es wird daher bisher als unwahrscheinlich angesehen, dass das Virus beim Fetus zu Anomalien führt, wie es bei anderen Viruserkrankungen möglich sein kann. Aufgrund der geringen Fallzahlen kann dies jedoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
Der Verlauf einer Infektion unterscheidet sich bei Schwangeren nicht von der Restbevölkerung und verläuft eher mild wie bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt. Er wird vor allem durch das Alter und Vorerkrankungen mitbestimmt. Wenn bereits eine Herz- oder Lungenerkrankung vorliegt, kann es eher zu Komplikationen kommen. Aus China, hier insbesondere aus Wuhan, gibt es Berichte über Infektionen mit dem Hauptsymptom Fieber, sowie seltener Atemnot, Husten und Durchfall.
Bislang zeigen erste Studien, dass sich nur wenige Kinder infizieren. Die Infektion verläuft meistens ohne Symptome, kann aber auch mit Fieber und trockenem Husten einhergehen.
Zum jetzigen Zeitpunkt zählen Schwangere und Neugeborene nicht zu den Hochrisikopatienten.
Übertragung auf das neugeborene Kind
Eine Übertragung auf das neugeborene Kind ist über den engen Kontakt nach der Geburt durch eine Tröpfcheninfektion möglich. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Nachweise von COVID-19 in der Muttermilch. Das Robert Koch Institut weist aber darauf hin, das die Datenlage derzeit aber noch nicht ausreichend ist, um diese und andere Fragen zu COVID-19 in der Schwangerschaft sicher zu beantworten.
Die WHO und zuständige deutsche Fachgesellschaften empfehlen, nicht auf das Stillen zu verzichten. Zunächst sollte eine Maske für 2 Wochen getragen werden, auf die nach 2 Wochen und 2 negativen Tests dann verzichtet werden kann. Gründliches Händewaschen ist vor und nach dem Stillen sehr wichtig. Zur Zeit geht man davon aus, dass die Vorteile des Stillens gegenüber den möglichen Risiken überwiegen. Andere Länder wie Frankreich, die Schweiz, sowie China und Singapur empfehlen infizierten Müttern auf das Stillen zu verzichten. Manche isolieren die Kinder sogar zunächst.
Dass neugeborene Kinder bei einer Infektion zu Schaden kommen, ist
sehr unwahrscheinlich. Bei den einzelnen berichteten Fällen kann eher davon ausgegangen werden, dass die Kinder zu früh geboren wurden und eine pränatale Erkrankung aufwiesen.
Weitere aktuelle Informationen
Weitere aktuelle Informationen finden Sie auf der Webseite des Robert Koch Institut www.rki.de. Empfehlungen können sich nach neueren Erkenntnissen ändern.
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) warnt währenddessen vor Kaiserschnitten, die mit der Coronakrise begründet werden. “Das wäre nicht gerechtfertigt”, meint Vizepräsident Dr. Frank Louwen.
In den Kreissälen gibt es genügend Desinfektionsmittel und Schutzkleidung für das Personal und auch Extra-Kreißsäle nur für Corona-Verdachtsfälle.
Auf den Wochenstationen sind die Besuche massiv eingeschränkt worden oder ganz verboten, Zudem dürfen werdende Väter derzeit gar nicht oder nur unter strengen Auflagen bei der Geburt dabei sein.
Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten:
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.
Fragen Sie uns oder Ihre Frauenärztin in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.