Besuch bei der Frauenärztin in der Pandemie mit COVID–19 (SARS-CoV-2)

COVID-19

Das Coronavirus COVID–19 (SARS-CoV-2) wird überwiegend über Tröpfchen, sogenannte Aerosole,  übertragen, die von infizierten Personen vor allem beim Husten und Niesen, sowie beim Atmen und Sprechen freigesetzt werden.

Die Inkubationszeit (Dauer von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung) beträgt beim Coronavirus SARS-CoV-2 in der Regel fünf bis sieben Tage. In verschiedenen Studien wurde berechnet, dass bei 95 Prozent der Infizierten, die Krankheitszeichen entwickelten, diese spätestens nach 10 bis 14 Tagen aufgetreten waren.

Etwa 2 Tage vor Beginn der Symptome sind infizierte Menschen bereits infektiös und das Virus kann nachgewiesen werden.

Die Diagnose einer akuten Infektion wird mit einem Abstrich aus Mund und Rachen gestellt. Mittlerweile sind auch zahlreihe Schnelltests verfügbar. Antikörpernachweise im Blut sind zum Nachweis einer Akutinfektion nicht geeignet, da sie durchschnittlich erst 2 bis 3 Wochen nach Symptombeginn erscheinen. Sie dienen zum Nachweis einer vorausgegangenen COVID19 Infektion, sofern vorher keine Diagnostik stattgefunden hat. Der Nachweis ist jedoch kein Beweis für eine länger anhaltende Immunität. Dies wird in Studien weiter untersucht werden,

Das Risiko für schwere Krankheitsverläufe für Frauen im gebärfähigen Alter scheint bisher gering zu sein. Obwohl erst wenige Studien vorliegen und es keine langfristigen Erfahrungen gibt, scheinen schwangere Frauen seltener Krankheitszeichen zu entwickeln. Schwangere, die Krankheitszeichen entwickeln, haben dann jedoch ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und Komplikationen. Die Sterblichkeit ist insgesamt sehr niedrig, was mit dem Alter zusammenhängen sollte.

Babys zeigen bisher kaum Krankheitszeichen, wenn die Mutter COVID–19 (SARS-CoV-2) infiziert war. Stillen und Rooming-in ist bei SARS-CoV-2 positiven Müttern möglich, wenn es keine gesundheitlichen Risiken gibt und die Mutter Hygienemaßnahmen einhalten kann. Es ist keine Trennung von Mutter und Kind erforderlich.

Geburtsvorbereitungskurse finden zum Teil wieder statt, natürlich unter Einhaltung der entsprechenden Hygieneschutzmaßnahmen. Zusätzlich gibt es  weiterhin Angebote für virtuelle Geburtsvorbereitungskurse. Diese Kurse werden meist per Video-Session angeboten. Diese Formate sind hilfreich, können aber natürlich den traditionellen Geburtsvorbereitungskurs nicht in allen Aspekten ersetzen.

Impfungen mit dem mRNA Impfstoff sind Totimpfstoffe, die in der Schwangerschaft und Stillzeit als unbedenklich und sicher eingestuft werden. Andere Totimpfstoffe gegen Keuchhhusten, Grippe, Tetanus, Dipthterie oder Hepatitis A und B werden schon seit langem in der Schwangerschaft angewendet werden dürfen. Lediglich Lebendimpfstoffe gegen Masern, Röteln, Windpocken oder Gelbfieber sind in der Schwangerschaft kontraindiziert. Für die Schwangerschaft gibt es eine STIKO ( Ständige Impfkommission ) Empfehlung für die saisonale Impfung  gegen Influenza ( Grippe ) und die Impfung gegen Keuchhusten ( Pertussis ).

Seit dem 10.9.2021 spricht die STIKO eine COVID-19-Impfempfehlung für bisher nicht oder unvollständig geimpfte Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel  und Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs aus. Dies wird in anderen Ländern, wie z.B. den USA oder Israel, schon länger empfohlen. Die Empfehlung basiert auf einer systematischen Aufarbeitung der in den letzten Wochen verfügbar gewordenen Daten zum Risiko von schweren COVID-19 Verläufen in der Schwangerschaft sowie zur Effektivität und Sicherheit einer COVID-19-Impfung bei Schwangeren und Stillenden.

Darüber hinaus empfiehlt die STIKO ausdrücklich allen noch nicht oder unvollständig Geimpften im gebärfähigen Alter die Impfung gegen COVID-19, damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht.

Es gibt keine Hinweise, daß die Fruchtbarkeit durch die mRNA Impfung beeinträchtigt wird. Eine Infektion mit dem Virus kann zu einer eingeschränkten Qualität der Spermien führen, eine Impfung scheint sich aber auch bei den Männern nicht auf die Fortpflanzungsfähigkeit auszuwirken .Da der Impfstoff kein Lebendvirus beinhaltet,  ist  eine Einschränkung der Fruchtbarkeit sowohl bei Frauen wie auch bei Männern nicht wahrscheinlich.

Aus Studien ist bekannt, daß in der Schwangerschaft an COVID erkrankte Frauen die gebildeten Antikörper an ihr ungeborenes Kind übertragen. In welchem Ausmaß diese Antikörper eine Schutzwirkung für das Kind haben und ob diese Ergebnisse auf die gebildeten Antikörper nach einer Impfung zu übertragen sind, wird zur Zeit weiter untersucht.

Bitte beachten Sie auch folgende Hinweise zu den Vorsichtsmaßnahmen bei dem Besuch in unserer Praxis.

Bitte informieren Sie sich auch vor einem Besuch auf der Webseite www.gyn-obermenzing.de, ob diese Informationen aktualisiert worden sind.

Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten:

Weiterführende Links zum Thema:

München Klinik – COVID-19-Impfung bei Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit

infektionsschutz.de – Corona-Schutzimpfung bei Schwangeren und Stillenden