Unfruchtbarkeit durch Chlamydien

Unfruchtbarkeit durch Chlamydien

Chlamydien sind Bakterien, die bei einer Infektion zu Unfruchtbarkeit führen können. In Deutschland gibt es das Chlamydienscreening, das bedeutet die jährliche Testung auf Chlamydien, um frühe, akute Infektionen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.

Chlamydien

Chlamydien  sind Bakterien die bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Eine Infektion mit Chlamydien verläuft oft ohne jegliche Symptome. Typische Anzeichen sind Schmerzen beim Wasserlassen, Blutungsstörungen wie Zwischenblutungen oder Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, immer wiederkehrende Unterbauchschmerzen oder ein verstärkter Ausfluss. Insbesondere junge Frauen unter 25 Jahren sind betroffen.

Chlamydieninfektion

Eine unerkannte Chlamydieninfektion kann zu Verklebungen und Verwachsungen an den Eileitern führen die eine Schwangerschaft unmöglich machen.. Eizelle und Spermien treffen dann nicht zusammen und dies führt zur eileiterbedingten Unfruchtbarkeit. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft erhöht sich, da sich im Falle einer Befruchtung die befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutter weiterbewegen kann, sondern im Eileiter bleibt.

In bestimmten Fällen kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, ob eine Chlamydieninfektion nur lokal vorhanden ist oder durch Antikörperbildung sich schon länger manifestiert hat. In diesem Fall ist eine Bauchspiegelung zu erwägen, um den sogenannten Tubenfaktor abzuklären, das heißt um zu überprüfen, ob diese Infektion bereits zu einer Schädigung an den Eileitern geführt hat.

Screening auf Chlamydien

Das Screening auf Chlamydien kann Frauen bis zum 25. Lebensjahr angeboten werden. Chlaymdien lassen sich sowohl durch einen schmerzlosen Abstrich am Gebärmutterhals wie auch durch eine Urinprobe nachweisen. Bei Beschwerden oder einem Partnerwechsel ist eine Abklärung ebenfalls sinnvoll, da auch der Partner völlig symptomlos sein kann.

Therapie

Im Falle einer Infektion werden beide Partner antibiotisch therapiert. Es stellt sich oft die Frage, ob sich der Mann bei einer festgestellten Infektion der Frau erst einmal selbst vom Urologen auf eine Chlaymdieninfektion untersuchen lassen soll. Dies ist möglich, eine Therapie sollte aber so oder so begonnen werden, da Abstrichergebnisse auch falsch negativ sein können und somit das Risiko einer Reinfektion erhöht ist. Ungefähr 3 Wochen nach Beendigung der antibiotischen Therapie ist ein Kontrollabstrich sinnvoll. Solange sollte mit Kondom verhütet werden.

Was ist nun mit ehemaligen Partnern, wenn ich positiv auf Chlamydien getestet wurde? In diesem Falle könnten die Geschlechtspartner der letzten 6 Monate informiert werden, um sich testen zu lassen.

Eine Untersuchung auf Chlamydien ist auch zu Beginn einer Schwangerschaft in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen, da eine Infektion zu Frühgeburten oder Lungen- und Bindehautentzündungen beim Neugeborenen führen kann.

Fragen Sie uns oder Ihre Frauenärztin in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

Weiterführende Links zum Thema:

Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BGZA)

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