Ich habe häufig Ausfluss, was kann das sein?

Ausfluss bei der Frau

Viele Frauen sind beunruhigt und verunsichert, wenn sich plötzlich der Ausfluss  verändert.

Zum Teil juckt und brennt es auch oder die Frauen klagen über Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Sicherheit bringt eine Untersuchung bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt. Meistens findet sich schnell eine Ursache, die therapiert werden kann.

Verstärkter Ausfluss aus der Scheide kann verschiedene Ursachen haben.

Im normalen Zyklus nimmt das normale Vaginalsekret zur Zyklusmitte hin zu, wird glasig, schleimig und zähflüssiger. Dies geschieht unter dem Einfluss des Hormons Östrogen. Auch unter einer östrogenhaltigen Pille kann sich daher ein Ausfluss verstärken. Diese Veränderung ist physiologisch und ungefährlich. Anders ist es, wenn der Ausfluss plötzlich eine grünliche Farbe annimmt, seltsam riecht und es zudem in der Scheide brennt. Die Ursache hier ist meistens eine bakterielle Infektion, hervorgerufen durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora. In der Scheide gibt es gute und schlechte Bakterien, wie überall im Körper. Es ist wichtig zu wissen, dass die Scheide nicht steril ist und es auch nicht sein soll. Die guten Bakterien sind die sogenannten Laktobazillen, die östrogenabhängig Milchsäure produzieren und somit für ein saures Milieu sorgen. Die weniger guten Bakterien sind meistens, durch die Nähe zum Darm bedingt, Darmbakterien. Auch diese dürfen in der Scheide vorhanden sein. Wird dieses sensible Gleichgewicht gestört, entweder durch Stress oder auch durch zu viel Genitalhygiene, verschiebt sich das Gleichgewicht zu Gunsten der weniger guten Bakterien. Unter dem Mikroskop können viele Bakterien und wenig Laktobazillen festgestellt werden. Gegebenenfalls kann auch ein bakteriologischer Abstrich genau angeben, welche Keime und in welcher Anzahl diese vorhanden sind, meistens ist er aber nicht notwendig. Die Therapie besteht in einer Wiederherstellung des Scheidenmilieus durch die vaginale Gabe von Laktobazillen als Gel, Creme oder in Tablettenform. Die orale Einnahme ist auch möglich. Alternativ kann ein desinfizierendes Scheidenzäpfchen für 6 Tage zu Beschwerdefreiheit führen. Nur in ganz seltenen Fällen ist tatsächlich eine antibiotische Therapie notwendig.

Falls der Ausfluss verstärkt und bröckelig ist und Juckreiz besteht, ist wahrscheinlich eine Pilzinfektion die Ursache. Hier ist es gut zu wissen, dass ein Pilznachweis in der Scheide ohne Beschwerden nicht behandelt werden muss. Viele Frauen haben in ihrem Leben eine asymptomatische, vorübergehende Pilzinfektion. Kommt es aber zu Beschwerden, ist eine Therapie indiziert. Da sich der Pilz auch im sauren Milieu wohlfühlt, hat eine Ansäuerung wie bei den Bakterien keinen Erfolg. Vaginale Hopfenextrakte oder die klassische lokale Therapie mit einem bewährten Antimykotikum bringt eine schnelle Linderung. Die Diagnose ist ebenfalls sehr gut unter dem Mikroskop und mit Hilfe einer Pilzkultur zu stellen.

Manchmal klagen die Frauen auch über einen kontinuierlichen, dünnflüssigen Ausfluss ohne sonstige Beschwerden. Sie können nie ohne Slipeinlage sein. Nach Ausschluss von Zellveränderungen am Gebärmutterhals, Infektionen, übertriebener Genitalhygiene kann die Ursache eine individuell verstärkte Sekretion der Vaginalzellen sein. Ein alternativer Therapieversuch liegt in der vaginalen Gabe von zum Beispiel Majorana / Melissenextrakten in Tabletten oder Gelform.

Fragen Sie uns oder Ihre Frauenärztin in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

Weiterführende Links zum Thema:

meine-gesundheit.de

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