Zur Früherkennung von Darmkrebs gibt es für Menschen ab dem 55. Lebensjahr die Möglichkeit einer Darmspiegelung. Bei unauffälligem Ergebnis sollte nach aktueller Empfehlung eine erneute Spiegelung alle 10 Jahre durchgeführt werden. Alternativ gibt es den jährlichen Test auf Blut im Stuhl. Ein neuer Bluttest oder genetischer Stuhltest wird vielleicht in Zukunft die Stuhltests ablösen.
Bei Menschen, die eine Früherkennungsuntersuchung auf Darmkrebs durchführen lassen möchten, aber keine Darmspiegelung erwünschen, besteht die Möglichkeit der Durchführung eines Stuhltestes. Die heutigen Testverfahren beruhen auf einer einmaligen Stuhlprobe, bei der mittels eines Antikörpers verborgenes, d.h. mit dem Auge nicht erkennbares (= okkultes) Blut im Stuhl nachgewiesen wird, dieser Test ist ein sog. immunologisches Testverfahren, das die früheren chemischen Verfahren (sog. Gujak-Test) zum Nachweis von okkultem Blut im Stuhl abgelöst hat. Anders als die früheren Tests ist dieses Verfahren unabhängig von der Ernährung einsetzbar d.h. das Ergebnis kann nicht verfälscht werden. Da Darmpolypen und Darmtumore nicht immer bluten, ist eine regelmäßige jährliche Kontrolle empfehlenswert.
In Erprobung befindet sich derzeit in den USA ein genetischer Stuhltest, mit dem es möglich sein könnte, Krebserkrankungen des Dickdarms und des Mastdarms direkt aus einer Stuhlprobe zu diagnostizieren. Dazu sucht der Test nicht etwa nach indirekten Zeichen wie verstecktem Blut im Stuhl, sondern untersucht direkt die Darmzellen, die sich in der Stuhlprobe befinden. Die Zellen werden auf Veränderungen in ihrer Erbsubstanz und Zeichen eines frühen Krebsstadiums untersucht. Der Test überprüft mehrere Gene, von denen man weiß, dass sie an der Entstehung von Darmkrebs beteiligt sind.
Ergebnisse einer ersten Studie zeigen sehr zuverlässige Daten, so dass er in Zukunft vielleicht den Test auf okkultes Blut ersetzen könnte. Derzeit wird der DNA-Test in den USA in großangelegten Studien an mehreren tausend Personen erprobt.
Als Alternative zu den Stuhltests gibt es seit kurzer Zeit den ersten Bluttest (Septin-9®), der tumorspezifisches Erbgut (DNA) im Blut nachweisen kann. Ein positives Testergebnis bedeutet, dass eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Darmkrebserkrankung vorliegt.
Die Konsequenz eines positiven Testergebnisses, egal ob immunologisch Blut, krebsspezifische Enzyme oder Tumor-DNA im Blut nachgewiesen werden, sollte die Abklärung mittels Darmspiegelung sein.
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Weiterführende Links zum Thema:
Deutsches Krebsforschungszentrum
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