Regelschmerzen behandeln – geht das auch ohne Schmerzmittel?

Passionsblume

Häufig schon in den ersten Jahren nach der ersten Periode leiden Mädchen und junge Frauen unter Regelschmerzen, im Fachjargon Dysmenorrhoe genannt. Aber auch in späteren Jahren kann sich die Periode verändern und mit zunehmenden Beschwerden einhergehen und die betroffenen Frauen stark belasten. Oft ist eine regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln nötig, um die Tage gut zu überstehen und Arbeits- und Schulausfall zu vermeiden. Trotzdem besteht häufig noch starker Leidensdruck.

Wenn Verhütungsbedarf besteht, wird häufig eine Pille verordnet, die neben der Verhütung auch den Rückgang der Beschwerden bewirkt – ein häufig genutzter positiver Nebeneffekt, der gelegentlich auch bei jungen Mädchen, die gar keine Verhütung benötigen, zur Pillenverordnung führt.

Was aber tun, wenn keine hormonelle Verhütung gewünscht ist oder es medizinische Gründe gibt, die gegen die Anwendung sprechen?
Die Naturheilkunde kennt zahlreiche pflanzliche Mittel, die helfen können. Klassische Pflanzen sind der Mönchspfeffer (Agnus castus), die Traubensilberkerze (Cimicifuga) und die Kuhschelle (Pulsatilla), die zur Behandlung der Regelschmerzen eingesetzt werden.
Melisse als Bad, Massageöl oder Auflage, Schafgarbe und Kamille als Teeaufguss, Sitzbäder oder Auflagen sind typische Pflanzen, die entspannend und entkrampfend wirken können. Auch die entspannende Wirkung der Passionsblume und von Schisandra wird zur Therapie genutzt. Manche Pflanzen entwickeln auch in der Anwendung als ätherische Öle eine gute Wirkung in der Behandlung oder werden in homöopathischer Form verwendet.
Durch die Einnahme von Mikronährstoffen wie Vitamin B1, Vitamin E, Magnesium und Coenzym Q10 können Regelschmerzen reguliert werden und eine deutliche Beschwerdebesserung erreicht werden. Auch die Behandlung mit Schüßler-Salzen wie Kalium phosphoricum und Magnesium phosphoricum kann Abhilfe schaffen.

Wichtiger Bestandteil der Naturheilverfahren ist die sog. Ordnungstherapie. Dies beinhaltet im wahrsten Sinn des Wortes „Ordnung zu schaffen“ und meint die Wahrnehmung, den Umgang und die Akzeptanz einer Situation, um dann durch angepasstes Verhalten im Alltag, wie z.B. Ernährungs- und Schlafverhalten oder gezielte Entspannungsverfahren eine Linderung der Beschwerden zu erreichen.
So kann durch eine Ernährungsumstellung mit Schwerpunkt auf Omega-3-Fettsäuren und ballaststoffreicher Kost, dem Einräumen von Ruhephasen während der Periode und die Anwendung von Entspannungsverfahren wie Yoga, Meditation, Achtsamkeitsübungen oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen eine Verbesserung erzielt werden.
Aus dem Bereich der Kneipp’schen Wassertherapie wirken Fußbäder mit Kräuterzusätzen entkrampfend, beruhigend und schmerzlindernd und sind während der Periode unkompliziert zuhause anwendbar.
Die Akupunktur bietet weitere Möglichkeiten der Behandlung bei schmerzhafter Regelblutung. Außerdem kann durch Verwendung sog. K-Tapes, die über Reflexbögen von der Haut in die Tiefe ihre Wirkung entfalten und Entkrampfung bewirken können, eine effektive Therapie erfolgen.
Die Möglichkeiten können einzeln oder in Kombination eingesetzt sehr häufig eine gute Beschwerdelinderung erzielen und den Einsatz von Schmerzmitteln oder Hormonen reduzieren oder überflüssig machen.

Fragen Sie uns oder Ihre Frauenärztin in München zu diesem und anderen Themen. Wir stehen Ihnen jederzeit gerne zu einem Gespräch zur Verfügung.

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